Die Alte Mühle in Crawinkel ist heute das kulturelle und soziale Zentrum im Ortsteil Crawinkel der Stadt Ohrdruf.
Im Gemeindezentrum "Alte Mühle" wurde 2012 das deutschlandweit einzigartige Museum zum Mühlsteingewerbe eingerichtet, das unter anderem der Tradition dieses alten und für Crawinkel typischen Handwerks der Mühlsteinhauer gewidmet ist. Weiterhin bedeutend waren die Crawinkler Instrumentenbauer mit ihren typischen Thüringer Geigen und Zistern beziehungsweise Zithern in Form der heute fast vergessene "Thüringer Waldzither" (Kastenhalslaute). Crawinkel gilt heute neben Suhl als bedeutendes Zentrum des Thüringer Instrumentenbaues.
Im Jahr 2018 eröffneten wir die Sonderausstellung „Über 100 Jahre prägten die Weltgeschichte“. Als Waffenstillstandswaggon oder auch „Waggon von Compiègne“ wird der ehemalige Speisewagen mit der Nummer 2419 D bezeichnet. Zum Ende des Ersten Weltkrieges wurde er zum Konferenzraum umgebaut, in dem im November 1918 die Beendigung der Kampfhandlungen zwischen Deutschland und Frankreich vereinbart wurde. Mehr als 100 Jahre sind mittlerweile seit dem, nicht nur für Deutschland, folgenschweren Waffenstillstand vergangen, der nachhaltige Veränderungen in unserer Welt bewirkte. Der Waffenstillstandswaggon wurde hier in Crawinkel zum Ende des Zweiten Weltkrieges zerstört.
Die folgenden Fakten wurden 1958 zusammengetragen von Käthe Bohnhardt aus Plaue/ Thüringen. Sammlung: Die Steigerhohle hat es mir erzählt - Crawinkel - Die "alte" Mühle.
In der Nähe des Forsthauses liegt die alte Mühle. Sie stellt sich als ansehnlicher Fachwerkbau dar, von einem schönen Garten umgeben. Wo sich der Anbau am Hause befindet, soll sich früher das Mühlrad gedreht haben. Noch deutlich sieht man oberhalb und auch im Garten unterhalb des Gebäudes die Böschungen der Grabenanlage und des Teiches. Daß diese Mühle schon immer unter Wassermangel zu leiden hatte, zeigt uns eine Stelle im „Kirchen- und Schulenstaat des Herzogtums Gotha“ von 1753, wo es heißt:
„...Aus dem Gosselischen Spring (am Fuße des Kienberges - d. V.) entstehet ein klein Flüßgen, welches hier im Ort der Bach genennet wird, und vermittels eines Teiches eine Mahlmühle treibet, welche im Ort lieget und einem Innwohner, Namens Löffler, eigenthümlich ist. Vor einigen Jahren hat man über Crawinkel im Walde eingeschlagen, um einen stärckeren Fluß zu entdecken, es ist aber hernachmahls ins stecken gerathen."
So hatten sich in den Jahren 1743-45 der Crawinkler und Wölfiser Müller bemüht, das Wasser der Teiche im Langen Grund nutzen zu dürfen. Dieses sollte im damals noch bestehenden Flößgraben bis nach hier geleitet werden. Jedoch wurde ihnen die bereits erteilte Erlaubnis nach wenigen Tagen wieder entzogen, weil andere Müller (von Lütsche und Gräfenroda) Protest erhoben hatten.
So mußte der Müller immer erst genügend Wasser in einem Teiche, der sich oberhalb des „Müllergäßchens“ (des heutigen Riedgäßchens) befand, sammeln, wenn er mahlen wollte. Am Ende des 19. Jahrhunderts machte sich wohl der Wassermangel so stark bemerkbar, daß es sich nicht mehr lohnte, den Mahlbetrieb aufrecht zu erhalten. Die Mühle wurde deshalb vollkommen als Wohnhaus ausgebaut. Die Crawinkler haben seit dieser Zeit ihre Produkte in Luisenthal in der an der Ohra gelegenen Waldmühle mahlen lassen und dabei den am Kienberg entlangführenden ,,Waldmüllersweg" benutzt.
Galetti schrieb 1780 über Crawinkel: An gesundem Wasser fehlt es auch nicht und im Orte befinden sich viele Springbrunnen. Ein kleiner Bach, welcher den Ort durchfließt, treibt eine Mühle.